MTV Walle zu Besuch in Reisbach/Saarland
Es ist dunkel. Nur die Lichtkegel der Kopflampen erhellen die Umgebung und verharren auf den Wänden. Der Förderkorb rast mit 12 m/sec. in die Tiefe und der Luftzug treibt eine Gänsehaut auf den Körper. Druck baut sich in den Gehörgängen auf und der Herzschlag ist deutlich zu spüren. Die Tür des Förderkorbs öffnet sich quietschend und kreischend. Im Eiltempo rollt und rumpelt der Elektrozug auf der Strecke bis zum Streb. Es sind noch einige Meter zu Fuß bergauf bis unter die schützenden Stahlschilde. Dröhnend und donnernd frisst sich der Walzenschrämlader durch das Steinkohleflöz und wirft den Abbau auf den Panzerförderer. Kohle- und Steinsplitter fliegen umher. Wassersprühnebel bindet den Staub in der Luft. Wir befinden uns im Nordschacht der Steinkohlegrube Dillingen auf der Sohle 18 im Streb 8.7, ca. 1000 m unter der Sportanlage in Reisbach. „Glück auf!“
Bereits seit 44 Jahren treffen sich die Tischtennisspieler des MTV Walle und des TTV Reisbach jeweils alle 2 Jahre im gegenseitigen Wechsel, um ihre langjährige Freundschaft zu pflegen und ein gemeinsames erlebnisreiches langes Wochenende zu verbringen.
Auch in diesem Jahr begann für die Waller nach der Unterbringung in den Gastfamilien der Besuch mit dem obligatorischen Training gegen die höherklassigen Spieler aus dem Saarland und einem anschließenden feuchtfröhlichen Abend in der Vereinsgaststätte. Die Grubeneinfahrt am nächsten Tag begeisterte alle Teilnehmer und sorgte auch noch am Grillabend, bei dem saarländische und französische Spezialitäten vom Schwenker gereicht wurden, für genügend Gesprächsstoff. (Vielen Dank an die Spielerfrauen für die leckeren Salate!)
Wer nicht mit in die Grube durfte oder wollte, vergnügte sich in urzeitlicher Umgebung im Prähistorium „Gondwana-Park“ in Landsweiler-Reden. Am dritten Tag standen eine Wanderung an der Saarschleife mit einem Picknick bei schönstem Wetter auf dem Programm, die Einkehr in eine Privatbrauerei und der Abschlussabend in einem italienischen Restaurant in Reisbach.
Alle Waller Teilnehmer bedanken sich noch einmal bei den Gastfamilien für die liebevolle Betreuung und bei den Organisatoren für die erlebnisreichen Tage und freuen sich auf den Gegenbesuch in 2011.
